Antennen-Vergleiche mit WSPR

WSPR ist ein Verfahren, welches grob ausgedrückt, FT8 auf die Spitze treibt. Mit noch kleinerer Bandbreite (und entsprechend kleinerer Datenrate) können schon wenige mW reichen, um andere Länder zu erreichen. Im Gegensatz zu FT8 wird aber WSPR so eingesetzt, dass nach einem genau definierten Zeit-Rhythmus Sendungen erfolgen, die von weltweit verteilten Empfangsstationen aufgenommen und in eine über das Internet erreichbare Datenbank eingetragen werden.

Siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Weak_Signal_Propagation_Reporter
https://neon1.net/sota/presentations/wspr.pdf
https://www.wsprnet.org/drupal/wsprnet/spots

Damit ist WSPR im Prinzip ein “umgekehrtes” Beacon-Netzwerk.

Ich habe noch nie mit FT8 gearbeitet (und habe es auch nicht vor), WSPR hat mich dann aber doch interessiert. Die Idee war, hierzu einen (älteren) Raspberry Pi mit der passenden Software zu verwenden. Ich wollte das dann auch gleich dazu verwenden, zwei Antennen zu vergleichen. Dazu habe ich einen etwas improvisierten Aufbau verwendet (siehe unten). Zwischen zwei Aussendungen habe ich dann per Relais zwei Antennen umgeschaltet. Mit ein paar Zeilen Javascript habe ich dann auf meiner Webpräsenz eine Seite eingerichtet. Das Script greift per API auf die Datenbank zu und mittelt dann die verschiedenen Empfangsreporte.
Auf einem Fieldday wurden dann mit dieser Anordnung zwei Antennen auf dem 20m-Band verglichen. Die eine war eine Portabel-Antenne, die andere ein mit einem GFK-Mast aufgebaute Groundplane.
Das hat alles gut funktioniert, erste Erkenntnisse daraus:
man sollte mind. 3h Betrieb einplanen, damit die Antennen wirklich sinnvoll verglichen werden können. Es wurden dabei dann die Werte gemittelt, am Ende kam heraus, dass die Groundplane 2dB bessere Ergebnisse als die wesentlich kleinere Portabel-Antenne erzielte.

Test-Aufbau

Ich hatte den Plan, auch gleiche eine kleine Endstufe aufzubauen. Hat auch soweit funktioniert, auf dem Foto ist auf der linken großen Lochrasterplatine der TO220-Transistor mit Kühlblech zu sehen. Das war noch einer der 2SC1307 aus meiner früheren CB-Funk-Zeit. Ich hatte davon noch einige im meinem Bestand. Wie sich dann aber schnell herausgestellt hat, war das keine so gute Idee.
Man übersieht schnell, dass ein Bipolar-Transistor, vor allem hier auch recht alter Typ, dann doch einiges an Steuerleistung benötigt. Bei einer festen Frequenz kann man dann einfach eine LC-Impedanz-Transformation für die Ansteuerung verwenden. Ich wollte das aber breitbandig realisieren.
Kurz: es hat zwar funktioniert, demnächst habe ich aber vor, die hier auch von Hans Summers in seinen QRP-Transceivern eingesetzten BS170 zu verwenden. D.h. einer reicht natürlich :-) Eine Tüte davon habe ich schon vor längerer Zeit bestellt…

Auf dem Foto sieht man auch die beiden Tiefpass-Filter, zwar nicht komfortabel umschaltbar, aber funktionell.

Hier sind übrigens die mit einem NanoVNA ermittelten Frequenzgänge.




Nun ja, vielleicht habe ich es hier etwas übertrieben mit dem Aufwand, aber wenn man schon einen NanoVNA hat, kann man auch gleich einen Trap für die 2. Harmonische vorsehen.